Sonntag, 12. August 2012

Englishcamp

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warm - up

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mascot

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parcour

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volunteers

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european food

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dinner

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movie

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play

Dienstag, 24. Juli 2012

Englishcamp

Letztes Wochenende hat für mich, abgesehen von meinem Abschied, vermutlich das letzte große Ereignis meines Dienstes stattgefunden. Ein paar Tage zuvor hatten wir Freiwilligen uns zusammengesetzt und angefangen Ideen für ein Englischwochenende zu sammeln. Der Prozess lief sehr gut ab, war entspannt und deshalb auch erfolgreich. Auch das darauf folgende Ausarbeiten der Ideen lief gut, sodass wir für das Wochenende ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen konnten.
Der Samstag begann mit einem warm – up Spiel. Darauf folgte die Einteilung der Schüler in vier Teams. Da auch eine Gruppe Koreaner zu Gast waren, betreuten wir ungefähr 70 Schüler. Es wurden englische Teamnamen ausgesucht und jedes Team musste ein Maskottchen basteln. Aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten war natürlich Kommunikation auf Englisch notwendig.
Im Laufe des Tages spielten wir verschiedene Spiele, die Teil einer Olympiade waren, und übten mit den Schülern einen englischen Song ein. Aufgrund der spielerischen Herangehensweise konnten auch jüngere Schüler am Programm teilnehmen.
Gegen Abend kochten wir dann mit einigen Schülern europäisches/deutsches Essen. Neben den üblichen Thaispeisen gab es Milchreis und Kartoffelpuffer mit selbstgemachten Apfelmus. Auch wenn es zeitweise nicht danach aussah, wurde das Essen letztendlich doch noch fast rechtzeitig fertig. Wir hatten in der Center Hall eine Tafel mit Blumen und Kerzen gedeckt und die Schüler durften mit Plastikmessern und -gabeln essen. Im Hintergrund lief klassische Musik.
Ich glaube es hat allen gut geschmeckt und als wir uns dann am Ende selbst noch an die Tafel setzen konnten war das nach dem anstrengenden Tag ein echt gutes Gefühl.
Wir schlossen den Abend schließlich mit dem englischen Film „Stardust“, der zuvor von Communitymitgliedern auf Tauglichkeit überprüft worden war. Während des Films bereiteten wir schon den nächsten Tag vor und fielen schließlich alle erschöpft in unsere Betten.

Am darauf folgenden Tag beendeten wir die Olympiade und schicken die Schüler noch auf eine Schatzsuche durch die Community. Danach stand ihnen freie Zeit zur Verfügung in der sie ihre Beiträge für die am Abend stattfindende Abschluss- und Abschiedsshow vorbereiten konnten. Abschiedsshow, da die Koreaner am Montag die Community verlassen würden.

Was dann am Abend von allen Seiten geboten wurde, war wirklich toll und für mich noch einmal ein prägendes Erlebnis in der Community. Wir beschlossen das Englischcamp mit der Verkündung der Gewinner und dem Liedvortrag. Hinzu kam noch die Aufführung eines englischen Theaterstücks durch Yaras High School Klasse, in welchem ich in einer kleinen Rolle mitspielen durfte.
Im Anschluss fing die Verabschiedung an. Sowohl thailändische als auch koreanische Schüler hatten ein tolles Programm vorbereitet, welches wirklich sehr unterhaltsam war. Es gab sowohl traditionelle als auch moderne Musik und Tanz. Es ist unglaublich mit was für einer Unbekümmertheit und mit welchen Fähigkeiten die Schüler teilweise überrascht haben.

Ich musste mich dann leider schon vor dem Ende der Show verabschieden, weil ich meine Augen kaum offenhalten konnte. Unglücklicherweise war diese niederdrückende Müdigkeit der Anfang einer sehr ruhelosen Nacht. Ich hatte wohl zuvor etwas Schlechtes gegessen. Die Strapazen der zwei Tage werden auch eine Rolle gespielt haben. Auf jeden Fall behielt mein Magen nicht einmal mehr Wasser bei sich.
Gegen Montag Nachmittag ging es mir aber schon wieder wesentlich besser.

Jetzt sind es für mich nur noch zwei Wochen in Thailand und mir wird langsam bewusst wie sehr ich das Land, die Leute und diese Community mit ihren Bewohnern liebgewonnen habe.

Sonntag, 1. Juli 2012

Nur noch knapp 40 Tage

Ich befinde mich immer noch in der buddhistischen Gemeinschaft in Thailand. Alles geht seinen Lauf. Mein letzter Monat hier ist heute angebrochen. Am ersten August werden die neuen Freiwilligen da sein. Mein Flug nach Hause geht am siebten August in der Früh.

Noch bin ich aber hier und berichte ein wenig.
Vor ein paar Tagen war der sogenannte teacher day. Die Schüler haben sich in der Center Hall bei ihren Lehrern bedankt. Das schließt hier alle Erwachsenen ein. Sie lehren ja auch diesen Lebensstil, nicht nur Mathe und Englisch. Es gab ein kleines Ständchen für die Lehrer und später, am Nachmittag, habe wir mit den Schülern gespielt. Das war sehr schön, da man sie ja oft nur im Klassenraum oder bei der Arbeit zu Gesicht bekommt.
Daher hat es mich auch gefreut, dass die Schüler vor ein paar Tagen abends frei hatten und uns gefragt haben, ob wir mit ihnen draußen vor der Community Basketball spielen. Das hat super viel Spaß gemacht. Unglücklicherweise hat eine offene Blase an meinem rechten Fußballen die Hornhaut von zehn Monaten zunichte gemacht. Was das Gehen betrifft kann ich mich also in meinem letzten Monat noch einmal ein bisschen wie ganz am Anfang fühlen.

Vorgestern ist mal wieder eine Gruppe koreanischer Schüler nach Sisa gekommen. Sie bleiben drei Wochen und bringen allein durch ihre Anwesenheit ein bisschen Schwung in die Community. Die ganze Küche ist während der Essenszeiten besetzt und es sind einfach mehr Leute auf der Straße. Ich bin nach wie vor fasziniert von diesen Leuten, die so unglaublich orientierungslos aussehen, es aber nicht wirklich sind. Auf jeden Fall sind sie immer für ein Überraschung gut.

Insgesamt geht es mir gerade wirklich gut. Die Dinge gehen mir leichter von der Hand, es macht Spaß hier zu sein und bessere Sprachkenntnisse lassen auch die immer eintöniger erscheinende Arbeit genießbar werden. Jeden Morgen den Supermarkt fegen und wischen ist nach einer gewissen Zeit auch kein großer Spaß mehr.

Im kommenden Monat stehen noch ein Englischwochenende und die midterm tests an. Außerdem wird es bald Zeit mich um mein Abschlusszeugnis und den Abschlussbericht zu kümmern. Die Unterlagen dazu haben mich aber bisher nicht erreicht.

Bis bald,
Julian

Samstag, 2. Juni 2012

Hitchhiking und Wasserschlacht

Hallo, hallo. Ich bin zurück.
Nach zwei Monaten, in denen ich immer wieder auf Reisen war, bin ich nun wieder nach Sisa Asoke zurückgekehrt. Der Sommer neigt sich in Thailand bereits dem Ende zu und vereinzelte abendliche Gewitter und Regengüsse kündigen die bevorstehende Regenzeit an.
Bevor ich über die jetzige Situation hier vor Ort berichte, möchte ich kurz erzählen, wohin es mich in meiner freien Zeit getrieben hat und was ich erlebt habe.

Zunächst kam Hannah, eine Freundin aus Deutschland, zu Besuch und wir haben gemeinsam Thailand erkundet. Nach sieben Monaten war dies mein erster Besuch und es war toll mal mit einer bekannten Person unterwegs zu sein. Obwohl die Situation sich in Bangkok am Flughafen zutreffen verrückt und vielleicht auch fremd sein sollte, hat sie sich nicht so angefühlt.
Wir haben uns zusammen aufgemacht und die Metropole Bangkok zu bewandern. Wir waren tatsächlich sehr viel zu Fuß unterwegs, was den schönen Nebeneffekt hatte, dass wir das wirkliche Leben der Stadt sahen. Auf unseren Wegen lagen viele Tempel und Märkte. Märkte für Essen, Märkte für Musik, Märkte für DVDs und natürlich für allerhand Tand. Die Tempel kamen mir, vermutlich aufgrund von fehlendem Hintergrundwissen, alle gleich vor.
Bangkok zeigte sich uns von zwei Seiten. Es gibt die berühmten Tempel, den riesigen Wochenendmarkt, und die, von Touristen überlaufene, Kaosan road. Wenige Straßen davon entfernt, liegen diese Attraktionen in weiter Ferne und man hat das Gefühl der einzige Ausländer weit und breit zu sein.

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Bangkok und Bangkok

Um möglichst viel vom Land mitzubekommen, machten wir uns nach wenigen Tagen auf gen Norden. Wir waren ein paar Tage in Chiang Mai, die Stadt, in welcher man an jeder Ecke Kunsthandwerk bzw. Waren, die nach Handwerk aussehen, kaufen kann. Unser zweiter Stop im Norden war ein kleines Dorf in den Bergen, welches von vielen Touristen wegen der dort und in den umliegenden Bergen angesiedelten Opiumbauern angesteuert wird. Nach den beiden Großstädten war das ruhige Leben dort eine willkommene Abwechslung. Mein persönliches Highlight war eine Eule, die mir bei einer Höhlenbesichtigung über den Kopf geflogen ist.

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In den Straßen Pais

Nach insgesamt über 20 Stunden Bus- und Fährfahrt Richtung Süden kamen wir dann auf der Insel Kho Tao im Golf von Thailand an. Hier verbrachten noch ein paar Tage mit Sonne, Strand und Meer. Da die bei Tauchern sehr beliebte Insel recht hügelig ist blieben wir abgesehen von ein paar Wanderungen die meiste Zeit über in einer Bucht. Unser Ostern fiel, aufgrund einer von meiner Mutter mitgeschickten Schokoration sehr zufriedenstellend aus(endlich wieder Schokolade! Dankeschön). Die berüchtigten Full Moon Parties, welche den Alkohol in den Mittelpunkt des Thailandurlaubs rücken, finden übrigens eine Insel weiter, auf Koh Pangaan, statt.

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Unser letztes Ziel war dann schließlich Sisa Asoke. Wir kamen genau rechtzeitig zum thailändischen Neujahrsfest Songkran an (wir sind mittlerweile im Jahr 2555). Ein wunderbares Fest, welches, grob beschrieben, aus einer dreitägigen Wasserschlacht besteht. Die Thais schmieren sich gegenseitig auf der Straße Babypuder ins Gesicht, welcher dann vom Wasser wieder abgewaschen wird. Der Brauch symbolisiert das Abwaschen des Alten zum neuen Jahr. Die ganze Stadt feierte offen und ausgelassen. Das Fest findet interessanterweise abgesehen von zahlreichen Menschen am Straßenrand hauptsächlich auf den Ladeflächen umherfahrender Pick-Ups statt.
Für Hannah ging es danach schon wieder im Bus Richtung Hauptstadt und Heimat.

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Allein in Thailand ist eine so lange Wasserschlacht ohne Erkältung möglich


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Wenige Tage nach Hannahs Abfahrt machte ich mich mit René und Yara auf eine Reise durch den Isaan. Entgegen allen Erwartungen klappte das Trampen ganz wunderbar. Wir fuhren in Autos, Pick-Ups und Trucks über Berg und Tal. Ohne Hektik schafften wir bis zu 150 Kilometer am Tag und hatten von den Ladeflächen der Pick-Ups einen schönen Ausblick auf die vorbeiziehende Landschaft. Am Wegesrand sahen wir auch den ein oder anderen beeindruckenden Urwaldriesen, der vom Kahlschlag im Isaan verschont geglieben war. An den Abenden waren wir meist mit der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz und nach Essen beschäftigt. Sonnenbrände waren nicht zu vermeiden und ich verlor auf der Fahrt drei Hüte an den Fahrtwind. Diese Gefahren bestanden nicht als wir von einem Trucker im Führerhaus mitgenommen wurden. Zwar erklommen wir die bergigen Straßen bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h, das Gefühl neben dem Fahrer, seinem Erotikkalender und allerhand Krams zu sitzen war aber lustig.

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Da wir alle ganz verschiedene Pläne hatten, trennten sich unsere Wege als wir schließlich in Chiang Mai ankamen. Christopher, der inzwischen zu uns gestoßen war, zog es in den Süden nach Koh Tao, um einen Tauchschein zu machen, René und Yara machten sich getrennt auf in Richtung Malaysia und ich blieb allein in Chiang Mai zurück, um an einem Yogakurs teilzunehmen. Ich hatte schon während der Zeit mit Hannah an zwei Unterrichtsstunden teilgenommen und mir fest vorgenommen weiterzumachen. Daher verbrachte ich die nächsten zwei Wochen größtenteils mit Yoga, Lesen, Essen und Schlafen. Es war eine sehr angenehme Zeit, in der ich tun und lassen konnte was ich wollte.
Ich kam auch mit anderen Travelern in Kontakt, da ich in einem Schlafsaal übernachtete. Dabei wurde mir noch einmal sehr klar, dass das Leben außerhalb von Thailand und Sisa Asoke etwas ganz anderes ist.

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Mein Urlaub hat mich, so habe ich das Gefühl, im Bezug auf meine Heimkehr und das darauf Folgende wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. In Sisa Asoke war ich so fern von allem anderen und wollte es auch sein, dass mir tolle, eventuell aber auch etwas abwegige Ideen kamen. Ich bin nun natürlich nicht vollkommen ohne Motivation, sehe aber wieder alles etwas realistischer.

Nicht zu meinem Urlaub zähle ich den kurzen Visatrip mit Christopher nach Laos. Ausreise, Beantragung, Zulassung, Ausreise. Drei Tage habe wir gebraucht. Spaß gemacht hat es trotzdem. Der Draht zu meinen fellow volunteers ist immer noch bestens.

So und nun bin ich bereits wieder seit Mitte Mai im Dienst, arbeite fleißig, mittlerweile im Supermarkt, und unterrichte. Ich fege jeden Morgen den Supermarkt, danach wird nass ausgewischt und schließlich klebe ich Barcodes auf diverse Waren.
Mit den Unterricht ist fast alles beim Alten. Nur in meiner Grundschulklasse gibt es vier neue Schüler aber das ändert für mich nicht viel. Die sind alle ganz putzig.
In den letzten Tagen habe ich damit begonnen mich bei Universitäten zu bewerben. Das benötigt einige Zeit und ich bin froh wenn es geschafft ist.
Vor wenigen Tagen haben wir dann Pfannkuchen gemacht. Inoffizieller Höhepunkt der letzten Monate.

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Macht es gut und bis bald,
Julian

Mittwoch, 7. März 2012

Laos und zurück

Nach der letzten Reise in den kalten Norden, kehrte wieder einmal etwas Ruhe in den Alltag ein. Ich habe unterrichtet, gearbeitet und getan was eben so im Alltag anstand. In dieser Zeit waren die Freiwilligen mal zum Essen eingeladen, mal gab es ein echtes europäisches Frühstück und alles gestaltete sich ruhig.

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Während des Frühstücks auf Renés Terasse. Ein richtiger Tisch ist natürlich nicht so leicht aufzutreiben.

Diese "Pause" wurde dann schließlich Ende Februar beendet, als uns Freiwilligen mitgeteilt wurde, dass wir unser nächstes Visum nicht in der Provinzhauptstadt Sisaket beantragen können. Stattdessen wurde uns nahegelegt ein weiteres Mal auszureisen. Also schnürten wir ein weiteres Mal unsere Rucksäcke, um dieses mal nach Laos aufzubrechen, welches bekannt für seine Thai - Visaruns ist.

Kurz zusammengefasst: alles lief glatt, Laos ist arm aber schön und ähnelt Thailand sehr (60% der Ethnie Lao lebt in Südost -Thailand) und ich kann somit drei weitere Monate in Thailand verbringen.

Das einzig wirklich erwähnenswerte Ereignis in Laos war eine Tour auf einem Fluss, der über 7,5 Kilometer unter einem Berg hindurch fließt. Die von Natur geschaffenen gewaltigen steinernen Hallen, mit ihren Stalaktiten und Stalagmiten, waren, im Licht der Taschenlampen, ein atemberaubender Anblick.

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Aufgrund der Finsternis in der Höhle bleibt alles weitere der Vorstellung überlassen

Nachdem ich in den letzten Einträgen sehr viel Wert auf das außergewöhnliche gelegt habe, möchte ich dieses Mal das, in meinen Augen, Alltägliche darstellen. Ich habe bemerkt, dass bisher in nur geringem Maß über die Plätze berichtet habe, an denen ich mich tagtäglich aufhalte.

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Dies ist der Klassenraum meiner middle school. Ich habe jeden Samstag und Sonntag das Vergnügen hier sieben eifrige, bis hin zu sehr müde, Schüler im Alter von 13 – 14 zu unterrichten. Die Lage ist recht schön, da man aufgrund der Offenheit des Raumes für Spiele gut auf den umliegenden Platz ausweichen kann. Dass ab und zu Leute am Klassenraum vorbeilaufen, empfinde ich nicht als störend.

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Das ist die große Gemeinschaftshalle. Linkerhand sieht man die Podeste, auf denen die Mönche täglich speisen. Abgesehen vom Essen wird die Halle für Gemeinschatstreffen und Feste aller Art genutzt. Auf diesem Bild kann man im Hintergrund einen rechteckigen Kasten erkennen. Das ist ein „Kühltruhensarg“ in dem momentan der Körper einer Verstorbenen bis zur Einäscherung aufbewahrt wird.

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Mein derzeitiger Arbeitsplatz, die Shampoofactory. Hier arbeite ich für gewöhnlich vier Stunden am Tag und stelle Waschmittel, Toilettenreiniger, Spülmittel, conditioner, Seife und Shampoo aus beispielsweise folgender Blume her.

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„Anchan“-flower

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Dieses größte Gebäude der Community beherbergt die Bücherei und das Büro. Hier hat man die Möglichkeit Kontakt mit Freunden und Verwandten aufzunehmen. Es gibt Internet.

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Die Tempelglocke bestimmt den Tagesrhythmus. Von Schülern angeschlagen grenzt ihr Klang die Essens- und Arbeitszeiten ab. Im Hintergrund kann man die offene Hütte eines Mönchs erkennen.

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Mein runder Toiletten-, Dusch- und Waschraum von innen. Jetzt, in der Zeit in der sich der Sommer bereits ankündigt, bleiben die Wasserleitungen des öfteren trocken und es ist ratsam immer eine volle Plastiktonne zu haben. Mit Schöpfkelle ist das die traditionelle Thaidusche.

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Zu guter Letzt mein Raum von innen. Nachdem die Termiten vertrieben und die betroffenen Bodendielen letztes Jahr ausgewechselt wurden, ist er für mich ein wirklicher Rückzugsort geworden. Ich kann immer wieder nur die Vorteile eines kleinen Zimmers/ Hauses betonen. Mit der Zeit richtet man sich sein Heim auch etwas mit Karten, Büchern und Souvenirs ein.

Dienstag, 7. Februar 2012

Klippe Himmel Wasser

Seitdem ich aus Ubon Ratchathani wiedergekommen bin, ist bereits wieder ein Monat vergangen und dementsprechend auch viel passiert.
Ende Januar bin ich mit Sisa Asoke Schülern, Christopher und René in den Norden zu einem nationalen Jahrgangstreffen aller Asoke – Schüler dieses Alters gefahren. Sie haben sich dort versammelt, um zusammen die kalte Jahreszeit zu feiern.
Und es war kalt! Wir durften jede Nacht bei Temperaturen um die 0°C in unseren Zelten zittern. Die Thais waren entsprechend vorbereitet. Wir hingegen haben uns niemals vorstellen können, dass es in Thailand so kalt werden kann.

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Die gut eingepackten Schüler

Während der Anfahrt gab es zudem einen interessanten „Kulturaustausch“.

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In den folgenden Tagen sind die Schüler nicht mehr von "UNO" weggekommen. Dieses Foto entstand während der Fahrt in unserem Bus. Wir sitzen meist sehr gequetscht und teilweise auf dem Boden. Einen ganzen Tag so zu verharren ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.

Die Asoke (Klippe-Himmel-Wasser-Asoke) in der dieses Treffen stattfand, ist ein fantastischer Ort und für mich einer der schönsten, die ich bisher in Thailand gesehen habe. Sie liegt etwa 100 km nordwestlich von Chiang Mai und ist mit dem Auto nicht erreichbar. Nach einem kurzen Fußmarsch an aufsteigenden „Treppenreisfeldern“ entlang, erreicht man das, in einem kleinen Nebental gelegene (Berg-) Dorf, dessen Häuser sich das Tal hinaufziehen.

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Das schönste Haus des Dorfes

Dort angekommen ist eigentlich alles wie in jeder anderen Asoke, die ich bisher besucht habe. Es gibt Mönche, Schüler, und gemeinsames Arbeiten. Für mich war es allerdings ein vollkommen anderes Gefühl, da diese Asoke tatsächlich inmitten der Natur liegt. Mit einer Gemeinschaft in so einer Lage zu leben ist wirklich faszinierend.
Während unserer Zeit dort haben wir lediglich den Ort für ein gemeinsames Fest vorbereitet. Davon abgesehen hatten wir viel Zeit die Natur zu genießen und die Umgebung zu erkunden.

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Der Festplatz. Hier haben die Schüler und Erwachsenen musiziert, die Mönche Reden gehalten. Das Gerüst und die Fahnenstangen haben wir aus Bambus gefertigt.

Eines Morgens haben wir Freiwilligen uns entschlossen die Stadt Chiang Mai kennenzulernen. Daher haben wir uns gut eingepackt und sind früh losgetrampt. Nach ungefähr zwei Stunden kamen wir letztendlich durchgefroren am Zielort an.

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Auf der Ladefläche des Pick-Ups war es wirklich bitterkalt und meine Zehen konnte ich danach, aufgrund von fehlendem Schuhwerk, nicht mehr spüren.

Innerhalb weniger Stunden wurde es wieder brütend heiß und wir waren für jeden Schatten dankbar. Die Stadt selbst ist gar nicht so groß wie ich erwartet habe. Es gibt eine nette Innenstadt, deren Läden für den Verkauf von handgefertigten Waren bekannt sind.

Der Norden Thailands hat mir insgesamt wirklich gut gefallen und hoffentlich ist für mich in den Ferien auch ein Abstecher in diese Gegenden zum Wandern drin.

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Dieses Foto ist René auf einem Tagestrip noch weiter in den Norden gelungen.

Um die Schüler nach diesem Härtetest im kalten Norden zu entschädigen gab es danach für einen Tag Kontrastprogramm. Nach kurzer Busfahrt kamen wir in folgendem wohl gepflegten Ferienresort an, in welchem wir die einzigen Gäste waren. Der Besitzer selbst ist ein Asokemitglied.

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hinter dem Zaun beginnt die ursprüngliche Natur.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Dezember und Januar

Eine kurze Übersicht der letzten 30 Tage

Über Weihnachten und Silvester hatten wir Freiwillige frei. Das traf sich sehr gut, denn ein Frau aus Sisa Asoke hatte uns schon seit längerem in ihr Urlaubsresort in Südthailand eingeladen. Wir waren natürlich alle ziemlich glücklich und froh, dass wir so problemlos (Unterkunft und Versorgung gestellt) Weihnachten im Süden verbringen können.
Hätten wir vorher gewusst, was uns in den nächsten zwei Wochen erwartet, wären wir vermutlich gar nicht losgefahren. Ich möchte mich nicht lang über meine Urlaubszeit auslassen aber davon muss ich berichten.
Während unserer Reise in den Süden wurden wir immer wieder von unserer vermeintlichen Gastgeberin irgendwo abgestellt und mussten unwissend auf sie warten oder hinter ihr her telefonieren. Der Plan wie wir in den Süden fahren änderte sich jeden Tag mehrfach. Letztendlich kamen wir am Zielort an allerdings ohne Begleitung, da sie noch Leute abholen musste, um unser Weihnachtsfest in ihrem Resort vorzubereiten. Glücklicherweise haben wir uns zum den Zeitpunkt nicht mehr auf sie verlassen und uns selbst ein Weihnachtsdinner am Strand organisiert. Das war wirklich wunderbar!! Eine mit guten Essen beladene weiße Tafel direkt neben den Wellen (es gab sogar Käse) :) Yaras Mutter und eine Freiwillige aus Bangkok waren auch da. Mit einer kleinen Bescherung im Bungalow und echten Weihnachtskeksen war es trotz alledem ein ganz anderes wenn auch schönes Weihnachtsfest.

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Heiligabend am Strand

Ein paar Tage später hat sich herausgestellt, dass unsere Gastgeberin kein Resort besitzt. Diesen letzten genialen Schachzug von ihr, um uns in die Irre zu führen, haben wir dann nurnoch mit Humor genommen.
Wir sind dann auch recht bald wieder nach Bangkok gefahren. Die Stadt mag ihre Reize haben, mich stören aber die vielen Autos und die schlechte Luft sodass ich kurzerhand wieder zurück nach Sisa Asoke gefahren bin. Hier habe ich dann mit der Community Neujahr gefeiert. Es gab gutes Essen und auch Geschenke (ich habe per Losverfahren eine Kräuterzahnpasta und Kerzen bekommen).
Nach diesen Wochen war ich ziemlich erschöpft und brauchte erst einmal ein paar Tage um mich zu rehabilitieren.
Daraufhin ging es am 6. Januar schon wieder zu einem Asokefest nach Ubon Ratchathani. Diesmal war es eine Art Vollversammlung und die Mitglieder wurden schriftlich getestet und ihr (Arbeits-)Verhalten wurde während mehrerer workshops an den Grundregeln des Buddhismus gemessen. Für die Freiwilligen gab es größtenteils Küchenarbeit und ich habe parallel Englisch unterrichtet. Dort haben wir auch Troy, den einzigen weißen Asokeanhänger getroffen. Leider habe ich eigentlich gar keine Zeit gefunden ihn, dessen Mentalität etwas leichter verständlich ist(er kommt aus den USA), über Asoke auszufragen.
Nach zehn Nächten im Zelt war ich am Ende auch wieder froh nach Sisa Asoke zurückzukehren.

Im Moment habe ich immer noch ein bisschen mit der Krankheit zu kämpfen, die direkt bei der Rückkehr bekommen habe. Das viele hin und her ist derzeit einfach die größte Herausforderung und Belastung.

Am 26. Januar werden wir mit den Schülern auf ein Seminar nach Chiang Mai in den Norden Thailands fahren. Bis dahin muss ich wieder bei vollen Kräften sein.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Hol die goldnen Garben

Ein roter Feuerball erhebt sich über den nebelverhangenen Reisfeldern. Nur mit Sichel und Strohhut ausgerüstet machen sich die Arbeiter an die tagelang dauernde Reisernte...

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Das klingt sehr romantisch, aber genau so ein Gefühl hatte ich als ich mich für eine Woche jeden Tag im Morgengrauen mit dem Fahrrad auf den Weg zur Reisernte machte.
Solche Moment gab es natürlich. Davon abgesehen war es eine herausfordernde und anstrengende Arbeit, bei der man nicht ohne zerkratzte Arme und schmerzende Schultern davonkommen konnte. Der Reis musste gesichelt, in der Reihe auf das Feld gelegt, zu Garben zusammengeschnürrt, zum Truck getragen und schließlich in eine Dreschmaschine geschmissen werden.
Ich hatte mich schon seit längerem auf diese Woche gefreut und wurde nicht enttäuscht. Es war eine gute Zeit und wir wurden zusätzlich durch wirklich außergewöhnlich gutes Essen belohnt. Auch hier in Thailand ist so eine traditionelle Reisernte nicht mehr der Normalfall. Daher bin ich froh, dass ich daran teilnehmen durfte.

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Kurz nach der Reisernte brachen wir Freiwilligen nicht wie vermutet nach Laos, sondern nach Kambodscha auf, um ein neues Visum zu beantragen.
Bereits an der Grenze gab es die erste Hürde zu überwinden. Um in Kambodscha einreisen zu können benötigt man einen Trouristenvisumsantrag plus Passfoto. Letzteres hatte natürlich keiner von uns zur Hand und zuerst sah es so aus als würde uns der genervte Grenzbeamte in der Holzhütte nicht einreisen lassen. Auf die uns begleitenden Thailänder war er garnicht gut zu sprechen, was, wie ich vermute, an den bestehenden Grenzkonflikten liegt. Glücklicherweise konnte uns letztendlich ein befreundeter Khmer doch noch durchschleusen.

Weiter ging es mit dem Auto. Nach kurzer Fahrt hieß es wieder: Stop. Ein mit Reis beladener Lkw war durch eine kleine provisorische Brücke gebrochen und versperrte die rechte Spur. Ein nachfolgender Reistransporter hatte die legendäre Idee die abschüssige linke Gegenfahrbahn zu benutzen und war halb nach links weggekippt. Folglich gab es kein Durchkommen. Nach einer guten Wartezeit im Schatten eines kleinen Traktors ging es endlich weiter. In der Zielstadt Siem Reap angekommen, erfuhren wir, dass unsere Hotelbuchung nicht angenommen wurde. Glücklicherweise gab es ein Schwesterhotel...


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Der Aufenthalt in Siem Reap brachte uns im Bezug auf das Visum nicht weiter, da wir nun erfuhren, dass wir nur in einer thailändischen Botschaft ein neues Visum beantragen können. Eine solche gibt es leider nur in der Hauptstadt Phnom Phen. Wir hatten uns bei dem Visum eigentlich auf die Erfahrung der Thailänder verlassen.
Umsonst würde ich den Zwischenstop trotzdem nicht nennen, da wir uns einen Tag lang den zum UNESCO - Weltkulturerbe gehörenden Tempelkomplex Angkor Wat anschauen konnten. Wirklich beeindruckend. Und es gab viele nach dem perfekten Foto heischende Touristen. Ob man will oder nicht, man ist immer Teil dieser Masse.
Unseres ist übrigens nicht schlecht geworden.

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Angkor Wat

Weiter ging es noch Phnom Phen. In der Botschaft angekommen, erfuhren wir, dass wir keines der benötigten Dokumente haben und die Botschaft für die nächsten drei Tage geschlossen sein würde. In weniger als drei Stunden schafften wir es uns die Dokumente aus Bangkok und Sisaket schicken zu lassen und letztendlich fuhren wir, nach viel Stress, zwar nicht mit dem angestrebten Jahresvisum aber wenigstens mit einem für weitere drei Monate nach Hause.
An zwei Tagen haben wir uns das Hotel einfach gespart und sind über Nacht mit dem Bus gereist. So ein Visum ist schließlich nicht billig ;).

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Angespanntes Warten in der Botschaft

Im Moment bahnen sich Probleme mit einer Art Arbeitserlaubnis an. Woher die jetzt kommen weiß ich nicht. Vielleicht haben wir in der Botschaft in Kambodscha zu viel Aufmerksamkeit erregt. In ein paar Tagen müssen wir vermutlich in Bangkok irgendwo vorsprechen und Anträge ausfüllen. Bisher ist ja noch alles am Ende gut gegangen.

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