Großstadtdschungel
In den letzten Tagen wollten wir eigentlich auf ein alljährliches Asoke flood festival fahren. Da die Überschwemmungen dieses Jahr offensichtlich kein Grund zum Feiern sind, haben die Asoke das festival kurzerhand abgesagt und wir sind nach Bangkok in die Santi Asoke Community (es gibt ca. 20 Communities in Thailand) gefahren, um die Überschwemmungen zu sehen, weil das, so die Asoke, eine gute Erfahrung ist, und um bei den Fluthilfe-Maßnahmen der Santi Asoke zu helfen.
Also sind wir mit dem Pick-Up nach Bangkok aufgebrochen. Nach ungefähr 13 Stunden Fahrt auf der vollbepackten Ladefläche kamen wir sehr erschöpft an. Von der Flut haben wir bis dahin nicht viel gesehen.

Am nächsten Tag haben wir zunächst in der Küche geholfen. Es war ein sehr seltsames Gefühl dort zu sein. An einem Tag lerne ich Thai irgendwo auf dem Land und am nächsten sitze ich mit einem kleinen Messerchen in der größten Stadt Thailands und schäle Süßkartoffeln.
Wenig später ging dann alles relativ schnell. Ein Pick-Up mit Anhänger samt Boot wurde mit Reiswaffeln und Wasser beladen und es ging los Richtung Norden ins Flutgebiet. Nach ca. 15 Minuten passierten wir bereits die ersten Wasserbäder und kurz darauf stand das Fahrzeug knietief im, relativ schnell Richtung Süden fließenden, Wasser. Auf dem Hinweg kamen uns mehrere Trucks, beladen mit flüchtenden Menschen entgegen. In unsere Richtung fuhren die Trucks mit Sandsäcken. Viele Menschen waren nicht in ihren halbüberschwemmten Häusern sondern saßen in kleinen Booten oder auf anderen schwimmenden Gegenständen und verhielten sich ruhig. Ein paar Kinder haben auch im oft übelriechenden Wasser gespielt. Ich habe mich gefragt worauf diese Leute denn warten, weil sie meist einfach rumsaßen. Auch jetzt kann ich es mir immernoch nicht erklären. Vielleicht stehen sie es einfach durch oder wissen nicht was sie machen sollen..


Eine weitere interessante Beobachtung war, dass alle Brücken oder höhergelegenen Straßen mit Autos zugeparkt waren. Das ist bei einer Flut natürlich logisch aber es ist einfach nicht das erste was mir in den Sinn kommt, wenn ich an Flut denke. Dieses menschenleere Bild hatte auf jeden Fall etwas geisterhaftes.

Unser Ziel war ein Universitätsgebäude in dem, laut unserer Begleitung, mehrere tausend Menschen untergekommen sind. Sie sind auf Nahrungs- un Wasserspenden angewiesen. Was der Staat Thailand für diese oder andere Betroffene macht weiß ich nicht. Ich habe zumindest nichts mitbekommen. Da das Gebäude von der Überschwemmung eingeschlossen und nur mit dem Boot zu erreichen war, wurden gerade als wir ankamen Kinder und schwangere Frauen mit einem Truck vom Ufer abgeholt und in eine besser zugängliche Unterkunft gebracht. Ein paar Leute auf dem Campus haben erzählt, dass sie zur Zeit mit nur einer Flasche Wasser, einer Reiswaffel, ein bisschen Sojamilch und einem Ei pro Tag auskommen müssen.
Am nächsten Tag haben wir morgens Plastikflaschen mit Trinkwasser befüllt. Uns wurde gesagt, dass es nurnoch wenig Wasser zu kaufen gibt. Als alle Flaschen befüllt waren haben wir uns daran gemacht, von bereits benutzen Flaschen die Etikette zu entfernen, damit sie nach einer Säuberung wiederbefüllt werden können.
Später gab es für uns Kontrastprogramm. Wir haben einen alten Tempel besichtigt und waren plötzlich unter ganz vielen europäischen Touristen. Das war für mich ziemlich seltsam, weil ich natürlich zu dieser Masse dazugezählt wurde, obwohl ich denke, dass ich schon etwas mehr Bezug zur Thailand habe. Der Höhepunkt war ein Deutscher mit seinem Ausruf im Tempel: ”Boah krass Buddha!”
Kurz darauf hatte uns die Flut dann aber, im wahrsten Sinne des Wortes, eingeholt. Aus Richtung eines großen Flusses kam das Wasser in schnellem Tempo, floß in den einen Gullideckel hinein und sprudelte aus dem nächsten wieder heraus. Die Geschäfte um uns herum hatten alle, trotz wasserbedecktem Boden und teilweise fehlender Elektrizität noch offen.

Am folgenden Tag war nicht klar was jetzt passiert. Bleiben und in Santi Asoke helfen oder wieder nach Hause. Letztendlich wurden wir, aufgrund der Gefahr, dass Santi Asoke überschwemmt werden könnte, nach Hause geschickt. Mittlerweile ist dieser Fall auch eingetroffen.
Im Nachhinein war ich sehr geschockt, als ich im Internet gelesen habe, dass die Flut ca. vier Wochen andauern könnte. Hier in Sisa Asoke wird momentan fleißig Medizin für die Zeit hergestellt, in der sich die vom Wasser aufgeweichten Füße der Betroffenen aufgrund des dreckigen Wassers entzünden werden.
Hier noch ein Eindruck von Santi Asoke Community (verkürzt, weil ich erstmal über die Überschwemmungen schreiben wollte):

Die Asoke haben tatsächlich mitten in Bangkok einen künstlichen Dschungel mit Teich und Wasserfall aufgebaut. Das ist natürlich trotzdem nicht so richtig naturnah..
Also sind wir mit dem Pick-Up nach Bangkok aufgebrochen. Nach ungefähr 13 Stunden Fahrt auf der vollbepackten Ladefläche kamen wir sehr erschöpft an. Von der Flut haben wir bis dahin nicht viel gesehen.

Am nächsten Tag haben wir zunächst in der Küche geholfen. Es war ein sehr seltsames Gefühl dort zu sein. An einem Tag lerne ich Thai irgendwo auf dem Land und am nächsten sitze ich mit einem kleinen Messerchen in der größten Stadt Thailands und schäle Süßkartoffeln.
Wenig später ging dann alles relativ schnell. Ein Pick-Up mit Anhänger samt Boot wurde mit Reiswaffeln und Wasser beladen und es ging los Richtung Norden ins Flutgebiet. Nach ca. 15 Minuten passierten wir bereits die ersten Wasserbäder und kurz darauf stand das Fahrzeug knietief im, relativ schnell Richtung Süden fließenden, Wasser. Auf dem Hinweg kamen uns mehrere Trucks, beladen mit flüchtenden Menschen entgegen. In unsere Richtung fuhren die Trucks mit Sandsäcken. Viele Menschen waren nicht in ihren halbüberschwemmten Häusern sondern saßen in kleinen Booten oder auf anderen schwimmenden Gegenständen und verhielten sich ruhig. Ein paar Kinder haben auch im oft übelriechenden Wasser gespielt. Ich habe mich gefragt worauf diese Leute denn warten, weil sie meist einfach rumsaßen. Auch jetzt kann ich es mir immernoch nicht erklären. Vielleicht stehen sie es einfach durch oder wissen nicht was sie machen sollen..


Eine weitere interessante Beobachtung war, dass alle Brücken oder höhergelegenen Straßen mit Autos zugeparkt waren. Das ist bei einer Flut natürlich logisch aber es ist einfach nicht das erste was mir in den Sinn kommt, wenn ich an Flut denke. Dieses menschenleere Bild hatte auf jeden Fall etwas geisterhaftes.

Unser Ziel war ein Universitätsgebäude in dem, laut unserer Begleitung, mehrere tausend Menschen untergekommen sind. Sie sind auf Nahrungs- un Wasserspenden angewiesen. Was der Staat Thailand für diese oder andere Betroffene macht weiß ich nicht. Ich habe zumindest nichts mitbekommen. Da das Gebäude von der Überschwemmung eingeschlossen und nur mit dem Boot zu erreichen war, wurden gerade als wir ankamen Kinder und schwangere Frauen mit einem Truck vom Ufer abgeholt und in eine besser zugängliche Unterkunft gebracht. Ein paar Leute auf dem Campus haben erzählt, dass sie zur Zeit mit nur einer Flasche Wasser, einer Reiswaffel, ein bisschen Sojamilch und einem Ei pro Tag auskommen müssen.
Am nächsten Tag haben wir morgens Plastikflaschen mit Trinkwasser befüllt. Uns wurde gesagt, dass es nurnoch wenig Wasser zu kaufen gibt. Als alle Flaschen befüllt waren haben wir uns daran gemacht, von bereits benutzen Flaschen die Etikette zu entfernen, damit sie nach einer Säuberung wiederbefüllt werden können.
Später gab es für uns Kontrastprogramm. Wir haben einen alten Tempel besichtigt und waren plötzlich unter ganz vielen europäischen Touristen. Das war für mich ziemlich seltsam, weil ich natürlich zu dieser Masse dazugezählt wurde, obwohl ich denke, dass ich schon etwas mehr Bezug zur Thailand habe. Der Höhepunkt war ein Deutscher mit seinem Ausruf im Tempel: ”Boah krass Buddha!”
Kurz darauf hatte uns die Flut dann aber, im wahrsten Sinne des Wortes, eingeholt. Aus Richtung eines großen Flusses kam das Wasser in schnellem Tempo, floß in den einen Gullideckel hinein und sprudelte aus dem nächsten wieder heraus. Die Geschäfte um uns herum hatten alle, trotz wasserbedecktem Boden und teilweise fehlender Elektrizität noch offen.

Am folgenden Tag war nicht klar was jetzt passiert. Bleiben und in Santi Asoke helfen oder wieder nach Hause. Letztendlich wurden wir, aufgrund der Gefahr, dass Santi Asoke überschwemmt werden könnte, nach Hause geschickt. Mittlerweile ist dieser Fall auch eingetroffen.
Im Nachhinein war ich sehr geschockt, als ich im Internet gelesen habe, dass die Flut ca. vier Wochen andauern könnte. Hier in Sisa Asoke wird momentan fleißig Medizin für die Zeit hergestellt, in der sich die vom Wasser aufgeweichten Füße der Betroffenen aufgrund des dreckigen Wassers entzünden werden.
Hier noch ein Eindruck von Santi Asoke Community (verkürzt, weil ich erstmal über die Überschwemmungen schreiben wollte):

Die Asoke haben tatsächlich mitten in Bangkok einen künstlichen Dschungel mit Teich und Wasserfall aufgebaut. Das ist natürlich trotzdem nicht so richtig naturnah..
Jvlad - 29. Okt, 03:07